DVD zu Tommy Krappweis - Das Vorzelt zur Hölle

Ja, diesmal rezensiere ich keinen Roman, kein auf Papier gebanntes Theaterstück, sondern *trommelwirbel* die DVD zum Vorzelt zur Hölle, das ich schon ein paar Einträge zuvor für verdammt lesenswert gehalten hab - und immer noch halte. Warum ich das tu? Weil ich es kann und weil die DVD das verdient.

 

Ganz am Anfang muss ich jetzt mal sagen: Sollte ich das Wort 'krank' verwenden, ist das durchweg positiv gemeint. Krank heißt bei mir so etwas wie schräg, nicht normal, total Banane auf eine gute Art und Weise. Eben außergewöhnlich und unorthodox. 

 

Also zur Sache: Das Vorzelt zur Hölle war in Buchversion ja vor allem: Tommy Krappweis musste als Kind zelten, und irgendwie war es Mist. Meist lebensgefährlich, aber in jedem Fall Mist, selbst wenn man gerade nicht absäuft, von Viechern malträtiert wird, oder anderweitig in Gefahr ist. Gespickt wurde das mit der Sicht von Tommys Vater, Werner, auf das Ganze und einer Geschichte von einem seiner Urlaube ohne Tommy. 

 

Natürlich, diese Geschichten sind auch mit in der DVD, in den 12 - eigentlich 13 - Folgen der Serie. Aber nicht nur, weshalb sich 

auch die, die das Buch schon rauf und runter gelesen haben, nicht bei jeder Geschichte denken 'Kenn ich schon'. Langweilen würden die sich aber selbst dann nicht, weil es im Gespräch zwischen Tommy und Werner, und manchmal auch Gästen aus den entsprechenden Geschichten, einfach noch mal irgendwie anders ist. Einfach mit Ambiente, Mimik, Gestik, Zusammenspiel, ... Eben ganz anders. Dazu gibt es nette, kleine Zeichentrickepisödchen, bei denen man teilweise vor Lachen auf dem Boden liegt.

 

Ich will jetzt hier keine einzige Geschichte vorweg nehmen. Daher kann ich nur sagen, dass die Serie uneingeschränkt zu empfehlen ist. Um sie mit der Familie zu schauen, alleine, als Campingfreund oder Campinghasser - oder jemand, der dem ganzen neutral gegenüber steht, wie ich. Ich kann mich nur nicht entscheiden, was das Beste ist: Entweder Werners Geschichten, wie er wieder einmal fast gestorben wäre, bei denen man halb ehrfürchtig dreinschaut, halb das Bedürfnis hat, den eigenen Kopf gegen die Wand zu hauen, oder aber Tommys Mimik, die ... Man kann sie nicht erklären. Man muss sie einfach sehen. Manchmal hat man dabei dann ein wenig den Wunsch, den armen Kerl zu knuddeln - und manchmal will man ihn auslachen, wie Nelson bei den Simpsons (Sorry, Tommy). 

 

In jedem Fall sind die Geschichten - jetzt kommts - unglaublich krank, lustig und erschreckenderweise alle echt. Wobei vielleicht die Erinnerung manches übertrieben darstellt. Ich hoffe es. Ich BETE dafür, denn so viel kann eine einzelne Familie doch gar nicht in ihrem Leben durchgemacht haben, oder? Wobei das ja scheinbar alles kein Problem war, denn das Fazit von Werner: Der Urlaub hat Spaß gemacht. 

 

Hat er auch. Zumindest mir, heute. Daher ein großes Dankeschön an Werner und Tommy, dass sie einem so eine Freude mit ihrer Freude (Werner) und ihrem Leid (Tommy) bereiten - und ein genauso großes Dankeschön an meine Eltern, dass ich so etwas nie erlebt habe, so dass ich das heute auf dem Sofa, in Sicherheit, sehen und mich dabei scheckig lachen kann.

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Kommentare: 1
  • #1

    Idun B. Rieden (Freitag, 10 August 2012 09:24)

    Liebe Birgit,
    um gleich Deine Frage im vorletzten Absatz zu beantworten - diese Geschichten sind mit SICHERHEIT echt, denn auch meine Familie hat mich in den 70ern durch solche Torturen geschleift. Immer da hin, wo möglichst keine anderen Touris sind, und alles schön urtümlich ist. Das ist auch genau der Grund, warum ich bei dem Buch so Tränen gelacht habe. Mittlerweile ist auch meine Familie infiziert.
    Danke für die schöne Rezi - ich werde mir die DVD in jedem Falle zulegen!!
    glg von Idun